110 x 140,
Fotoabzug
Axel Criegers „Bardot – Pampelonne" aus der Serie Headshots transformiert die Filmikone Brigitte Bardot in ein psychogeografisches Stimmungsbild. Der Münchner Künstler komponiert dabei eine Meditation über kollektive Bildgedächtnisse. Bardot erscheint introspektiv, mit verschränkten Armen und gesenktem Blick – eine Pose, die ihre ikonische Isolation betont. Das aufgewühlte Meer im Hintergrund evoziert Pampelonne bei Saint-Tropez, jenen mythischen Schauplatz von Vadims Et Dieu… créa la femme (1956), wo Bardot zur Weltberühmtheit avancierte. Crieger zitiert diesen Ort nicht direkt, sondern als Projektion eines hedonistischen Mythos. Die Collage-Technik – fotografisch präzise in der Figur, digital überlagert in Atmosphäre und Raum – erinnert an filmische Montagen vergangener Dekaden. Die Schwarzweißästhetik verankert Bardot im ikonografischen Gedächtnis und hebt sie zugleich aus der Zeit heraus. Was entsteht, ist ein Simulakrum – Bardot nicht als Person, sondern als Bedeutungsträgerin medialer Erinnerung. Criegers Begriff des Headshots erweist sich als konzeptuelle Strategie: Seine „Bilder im Kopf" sind mentale Konstruktionen aus Erinnerung, Medialität und Projektion. Die Arbeit berührt damit postmoderne Bildtheorien – etwa Baudrillards Reflexionen über das Verschwinden des Realen im medialen Zeichen – und kommentiert die Entgrenzung zwischen Subjekt und Bild. Bardot wird hier komponiert als Atmosphäre zwischen Melancholie, Erhabenheit und medienhistorischem Zitat.