60 x 90 cm,
Fotoabzug
Ein Flakon, der mit süßer Stimme ruft und zugleich die Härte des Dollarzeichens trägt: Die überdimensionale Parfumflasche als ironisches Spiel mit Ikonen. Chanel No. 5, Sinnbild klassischer Eleganz, verschmilzt hier mit Gucci-Muster und einem provokanten Namen, der zwischen Zärtlichkeit und Obszönität schwankt. Die Hülle schimmert üppig, luxuriös, doch der Schriftzug unterläuft das Versprechen, verwandelt Raffinesse in Parodie. Die Emotion und die Kraft der Ausdrucks von Criegers ›Pussycat‹ liegt in der permanenten Wahrnehmungsabwägung zwischen Begehren und Distanz. Was als Duft der Verführung erscheinen könnte, wirkt zugleich wie ein Spiegel auf Konsum und Markenmacht. Das Bild feiert den Glanz der Oberfläche und legt zugleich frei, wie sehr Luxus in Projektionen, Geldzeichen und Begehren verstrickt bleibt. Ein neues Parfum, das nicht riecht, sondern fragt, was wir im Glanz der Marken eigentlich begehren.