,
Da steht sie vor uns, lebendig, mit angehobener Schulter und leicht geneigtem Kopf in einem Augenblick zwischen hier und dort. Ihre Hand ruht am Hinterkopf, die Augen wirken klar und wach, doch der Blick entzieht sich. Ihr Körper ist präsent, schön, stark, und zugleich scheint sie innerlich weit fort zu sein. Die Räume hinter ihr reihen sich wie ein stiller Parcours, jeder Durchgang öffnet sich in den nächsten, der Blick wird immer weiter geführt. Das steinerne Schachbrettmuster des Bodens legt eine klare, fast strenge Ordnung unter ihre Erscheinung. Die Wände tragen feine, detailreiche Muster, die an höfische Interieurs erinnern und dem Raum eine fast inszenierte Würde geben. Inmitten dieser klaren Strukturen steht sie, makellos zurechtgemacht, von einer Ruhe umgeben, die Stärke ausstrahlt. Doch ihr Blick gleitet an uns vorbei, in eine Richtung, die wir nicht sehen können, und genau dort scheint das eigentliche Geschehen zu liegen – fern vom Raum, fern von uns. Alles in diesem Werk von Axel Crieger erzählt von dieser Frau, die sich nicht zeigt, sondern innehält, um etwas zu fühlen, das ihr niemand ansehen soll.